Bretagne-Fotoreisebericht

Ich freue mich, den hervorragenden Bretagne-Fotoreise-Bericht meines Freundes
Bernd Bürger hier einstellen zu dürfen (Text und Fotos B. Bürger)

Bretagne-Fotoreise 9.-20.4.2006

Teilnehmer des Foto-Workshop sind Karl-Heinz Rutkowski, Lena Götzer, Jürgen Rei, Wolfgang Schimkat, Rudi Hesselmann, Bernd Bürger und Dr. Helmut Puschmann,. Der Organisator der Reise, unser Freund und Mentor Bernd Lindstaedt, DGPh, ist
- für uns alle unfassbar und erschütternd - kurz vor Reisebeginn plötzlich verstorben. Seine Ehefrau ermutigt uns, die Tour trotz unserer Bedenken dennoch im Sinne ihres Mannes durchzuführen. Wir können uns schließlich mit dem Gedanken befreunden, dass Bernd Lindstaedt uns diesen von ihm ausgearbeiteten Workshop als Geschenk und Vermächtnis hinterlassen hat und treten die Reise in seinem Angedenken an.

St. Michel

1. Tag, 9.4.2006
4:30 Uhr Wecken, Katzenwäsche, Auto bepacken. Hoffentlich hat sich jeder an die Abmachung gehalten, so wenig wie möglich mitzunehmen. 5:00 Uhr hole ich Helmut ab, dann fahren wir nach Olfen, um Lena und Jürgen aufzunehmen. 6:30 Uhr ist Treffen mit K.H. Rutkowski in Hagen, BAB-Abfahrt West. Alle Mann an Bord, die Reise kann beginnen. Wir fahren mit zwei Wagen über Köln, Aachen nach Lüttich und umfahren Paris großzügig in Richtung Le Havre und Caen. Nach kurzem Suchen finden wir unser erstes Hotel "Les Quatre Couesnon" mit Blick auf Mont St. Michel. Dort treffen wir auf Rudi und Wolfgang, die einen anderen Weg genommen haben und bereits etwas eher angekommen sind. Nach dem Einchecken und Auspacken fahren wir direkt zum Mont St. Michel: Ein erhabenes Gesamtkunstwerk mit viel Tourismus, somit ist es gar nicht so einfach, die richtige Position für unsere Fotografie zu finden. Entweder ist ein Tourist im Weg oder ein Autobus.

Steinauge

2. Tag, 10.4.06
Wir entschließen uns, am nächsten Tag ganz früh aufzustehen um mit dem ersten Sonnenstrahl noch einmal das einzigartige Mont St. Michel im Bild festzuhalten. Es ist windig und kalt und wir sind froh, uns warm angezogen zu haben. Nach einer guten Stunde haben wir das Motiv bei Morgenröte "im Kasten" und der Kaffeedurst ist so groß, dass wir zurück in unser Hotel fahren, um ausgiebig zu frühstücken. Nach dem Frühstück wird gepackt und verladen. Unser nächstes Ziel auf dem Weg zur "Rosa Granitküste" heißt St. Malo, eine relativ große Stadt mit einem historischen Stadtkern und schöner Stadtmauer. Die Parkplatzsuche wird für mich mit meinem Van etwas problematisch, da die Durchfahrtshöhen auf 1,90 m begrenzt sind. Nach längerem Suchen finden wir jedoch einen Platz am Hafen. In den historischen Stadtmauern kommen wir uns vor wie auf dem Westenhellweg in Dortmund, so viel ist hier los. Nach einer Kaffeepause verlassen wir St. Malo. Unterwegs halten wir noch einige Male, um an der Küste schöne Motive einzufangen. Gegen 16:30 Uhr kommen wir an der "Côte de Granit rose" an und finden schnell unserem Hotel "Le Levant" in Perros-Guirec. Dieses Hotel liegt direkt am Hafen mit einem sehr schönem Ausblick auf denselben. Beim Abendessen werden wir mit einem 4-Gänge-Menü verwöhnt. Nur für 2 sehr "eingefleischte" Westfalen ist der Gang mit dem Pansen etwas gewöhnungsbedürftig. Ein Digestive regelt die Angelegenheit.

Le Gouffre

3. Tag, 11.4.06
8:00 Uhr Frühstück, 9:00 Uhr Abfahrt zum Pointe du Chateau, über Port Blanc und Plougrescant. Am berühmten Bretagnehaus zwischen den beiden Felsen werden wir keifend empfangen. Wir haben noch nicht ganz unsere Stative aufgebaut, da machen wir schon Bekanntschaft mit der Hausherrin. Diese möchte nicht, dass wir Ihr Haus fotografieren und damit vielleicht Geld verdienen könnten. Sie beschäftigt einen Anwalt in Paris, der das WWW nach Fotos ihres Hauses durchkämmt und Schadensersatz einklagt. Also klappen wir die Stative zusammen und begeben uns weiter, um schöne Steinskulpturen zu fotografieren. Nachmittags fahren wir dann entlang der Küstenstrasse mit einigen Zwischenstopps zurück nach Perros-Guirec. Nach dem opulenten Abendmahl (heute ohne Pansen) fallen wir alle etwas unpässlich gegen 22:00 Uhr ins Bett.

Hafen-sur-mer

4. Tag, 12.4.06
Ein herrlicher Sonnenaufgang begleitet uns beim Frühstück. Gegen 9:00 Uhr fahren wir nach Trégastel und Ploumanach. In Ploumanach hat sich Deutschlands Oberkomiker Dieter Hallervorden niedergelassen. Im wahrsten Sinne des Wortes residiert er hier in einem Schloss, von wo er auf die ganze Stadt herunterschauen kann. Trégastel ist ein 1880 gegründeter Badeort und für seine Felsformation berühmt. Ein Gewirr bizarr geformter Felskolosse mit Namen wie "Schildkröte, Muschel oder Hexe" säumen die Küste. Ein Paradies für jeden Fotografen, man findet immer wieder neue Einstellungen und Herausforderungen, um einzelne Felsen frei zu stellen. Ausgewaschene Höhlen und Grotten verleiten einige von uns, trotz des gewaltigen Tidehubes waghalsig zu werden, um ungewöhnliche Perspektiven auszuprobieren. Schließlich kommen aber alle heil und zufrieden ins Quartier zurück. Ein letztes Mal können wir beim Abendessen auf den Jachthafen schauen.

An die Leine genommen

5. Tag, 13.4.06
6:30 Uhr aufstehen, packen, frühstücken und bezahlen. 9:00 Uhr sind wir auf der Strasse in Richtung Roscoff. Das Wetter spielt nicht mit, es regnet. Trotzdem halten wir unterwegs, um fotografieren zu können. Als da wären: Greve de Saint Michel, Morlaix, Carantec, Saint Pol de Leon. Steine soweit das Auge reicht. Abends in Roscoff angekommen suchen wir sofort das Hotel "Regina" auf. Ein verwunschenes Haus mit Hitchcock-Charakter. Roscoff: Eng drängen sich die grauen Granithäuser auf der Landspitze gegenüber der Ile de Batz, überragt vom markanten Turm der Kirche Notre Dame de Kroaz Braz. Lang ragt die Hafenmole in den Atlantik. Die alte Händler- und Korsarenstadt Roscoff lebt heute wie einst vom Meer. Sofort machen wir uns auf, den Hafen zu erkunden. Das Wetter klärt sich auf und es wird ein schöner Abend. Das Abendessen ist (das einzige mal während unserer Reise) kein Gaumenschmaus; es schmeckt mehr nach einem Fertiggericht, aber alle werden satt.

Leuchtturm

6. Tag, 14.4.06
8:00 Uhr Frühstück (mit richtigem Brot, Käse und Wurst!). 9:00 Uhr Abfahrt zur Küste der Legenden. Das erst Mal halten wir an einem alten Steinhaus "Lavillo" an, mit einem schönen Sandstrand. Dieses liegt zwischen den Felsen und kann mit verschiedenen Spiegelungen eingefangen werden. Weiter geht es nach Brignogan Plage, einem der Höhepunkte unserer Tour. Dort liegen riesige Naturfelsen am Strand und alle geben mit einem bisschen Phantasie Figuren ab, wie z.B. Schweine, Elefanten und Fische. Ein kleiner kirchenartiger Leuchtturm gibt uns eine harte fotografische Nuss zu knacken, kennen wir doch das Bild aus dem Workshopheft von Bernd Lindstaedt. Wir rätseln bis zuletzt, wie Bernd dieses Foto hinbekommen hat. Das aber bleibt wohl sein ewiges Geheimnis von der "Küste der Legenden". Als wir ankommen, stehen die Boote im Trockenen, ein Bild wie auf einem Friedhof, aber es zeichnet sich ab, dass die Flut kommt. Wir turnen natürlich zwischen den Felsen herum, um zu fotografieren, und merken gar nicht, dass allmählich das Wasser steigt. Zwischen den Felsen kommt das Wasser nicht vom Meer, sondern von der Küste, was die Sache bei dem gewaltigen Tidenhub von ca. 10 Metern sogar etwas gefährlich macht. Aber alle kommen trockenen Fußes zurück. Jürgen Rei hat sich ein Virus eingefangen, fühlt sich schlapp und friert. Hoffentlich geht das gut! Zurück im Hotel zieht er sich sofort zurück, um sich zu erholen. Die anderen treffen sich um 19:00 Uhr zum Essen. Der Saal ist voll. Es sind ältere Herrschaften aus England per Bus eingetroffen. Ein heilloses Durcheinander. Um 20:00 Uhr werden wir hinauskomplimentiert, da Plätze benötigt werden. Hier haben eindeutig Busse Vorfahrt! In der Bar kopieren wir Foto-Dateien zwecks Datensicherung und machen noch am Laptop Bildbesprechungen.

Erbseninseln

7. Tag, 15.4.06
8:00 Uhr Frühstück. Es regnet unaufhörlich, die Stimmung ist deshalb etwas getrübt. 9:00 Uhr ist Abfahrt Richtung Camaret-sur-Mer. Unterwegs versuchen wir bei einer alten, baufälligen Kirche unsere Kameras in Anschlag zu bringen, aber trotz Schirm oder Plastiktüte macht es keinen Spaß. Weiter nach Crozon, dort gehen wir über den kleinen Gemüse- und Fischmarkt. Anschließend besuchen wir die Kirche. Eine dunkle und nicht außergewöhnliche Kirche, wäre da nicht die wunderschöne Kanzel und der handgeschnitzte Altar mit der Leidensgeschichte Jesu. 13:30 Uhr kommen wir in Camaret-sur-Mer an. Unser Hotel "Thalassa" liegt direkt am Wasser. Leider wird es erst 15:30 Uhr geöffnet. In einem nahegelegenen Lokal kehren wir ein, um uns etwas zu stärken. Wolfgang, der schon einmal mit Andreas Weidner hier war, schlägt vor, zu einem Aussichtspunkt nach Point de Pen-Hir zu fahren. Die meistbesuchte und vielleicht eindruckvollste Landzunge auf der Halbinsel Crozon. Im Meer setzen drei gewaltige Klippen, einst mit dem Festland verbunden, den langen Kopf des Kaps fort: die Tas de Pois (= Erbsenhaufen). Bei klarer Sicht sieht man im Nordwesten die 14 km entfernte Point St-Mathieu, im Südwesten die 26 km entfernte Pointe du Raz. An der Pointe des Espagnols errichteten 1594 Spanier auf der Landzunge eine Festung. Während der Religionskriege stellten sich hier 400 katholische Spanier der Übermacht von 10.000 Protestanten unter Heinrich IV entgegen. Es ging aber auch seinerzeit nicht um Glauben, sondern um Kommerz, nämlich die Kontrolle der Reede von Brest. Die Fahrer ziehen es vor, im Auto zu bleiben und ein kleines Nickerchen zu machen. Das Abendbrot wird nicht in unserem Haus eingenommen, sondern im nahegelegenen "Hotel de France", das zu unserer Herberge gehört. Nun hat es auch Lena erwischt. Jürgen und Lena bleiben auf dem Zimmer und passen auf, dass nichts in die Hose geht. Das Essen (und Trinken!) hat wieder Klasse und alle kommen auf ihre Kosten.

Insel im Dunst

8. Tag, 16.4.06
Unser Ober spricht deutsch und wir können das Frühstück in unserer Muttersprache bestellen. Das Wetter sieht nicht einladend aus, aber was kann einen Fotografen schon erschüttern. Außerdem gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur eine falsche Ausrüstung! Pointe de Pen-Hir ist unser heutiges Ziel. Es hat aufgehört, zu regnen. Somit bringen wir unsere Kameras in Position und fotografieren Küstenformationen. Ein kurzer, heftiger Regenschauer zwingt uns, im Galopp die Autos aufzusuchen. Nach 15 Minuten ist es wieder trocken und wir fahren zu einem kleinen Museum mit Exponaten aus den Weltkriegen. Dieses Museum ist quasi eingebaut in den von Deutschen erstellten Befestigungswall. Wie unsere Väter und Großväter in deutscher Manier und Gründlichkeit Bunker und Stellungen gebaut haben! Diese Bunker kann man an der ganzen Bretagneküste beobachten. Zum Teil sind sie noch gut erhalten. Das Wetter wird besser. Die Sonne kommt durch. In einer kleinen Bucht finden wir Steine und Felsformationen in noch nicht gesehenen Farben und Formen. Der Spätnachmittag bringt uns zu einer Insel-Festung aus dem Jahre 1848. Diese wurde von Franzosen aus einem Felsen herausgesprengt und wurde später von Hitlers Gefolgsleuten genutzt. Es erforderte schon viel Mut, verbotenerweise den steilen Felsen hinunterzuklettern, um an das Motiv richtig heranzukommen. Die älteren Herren in unserem Team (dazu rechne ich mich "noch" nicht!) haben anschließend erhebliche Luftprobleme. Gegen 18:30 Uhr kommen wir in unser Hotel zurück und machen uns sofort auf in den Hafen, denn endlich ist das richtige Licht da, um die Stadt abzulichten. Wieder verlieren wir uns in der Bildgestaltung, werden dann aber von hungrigen Fotofreunden eindringlich aufgefordert, doch endlich essen zu kommen. Schließlich sei der Hunger groß und der Tisch für 19:30 Uhr bestellt. Schweren Herzens verlassen wir unsere Location und gehen zum Abendessen, das wieder einmal typisch französisch und hervorragend ist.

Felsenschloß

9. Tag, 17.4.06
Es geht weiter zur letzten Unterkunft in Quiberon. Koffer packen, frühstücken, Abschied nehmen von den Mindenern Wolfgang und Rudi, die sich - wie geplant - schon auf den Heimweg machen müssen. Ca. 1500 Km haben sie vor sich, viel Vergnügen! Wir beraten uns, wie wir den Tag angehen sollen. Als Erstes fahren wir zu den benachbarten Megalithen, ca. 70 hoch aufgerichtete Steine aus grauer Vorzeit. Niemand weiß genau, wer die dahingestellt hat. Auf jeden Fall ein schönes Motiv. Dann Richtung "Cap de la Chèvre". Unterwegs wunderbare Lichtstimmungen, da langsam die Sonne zwischen den Wolken hervorkommt. Wir erreichen Rostudel, ein kleines Dörfchen im typisch bretonischen Stil. Graue Bruchsteinbauten mit blauen Fensterläden und Türen, verschachtelt gebaut und lieblich anzusehen. Einige sind bewohnt, andere dienen nur noch als Ferienwohnungen, wieder andere sind ganz verlassen. Auf jeden Fall können wir uns nach Herzenslust fotografisch austoben und schießen wunderbare Detailaufnahmen. Am Pointe de Chevre steigen wir nochmals aus, aber außer alten Bunkern und neuen Militärbauten gibt es nichts Interessantes. Unser nächstes Hotel in Quiberon liegt ungefähr 190 km entfernt. Kurz vor dem Ziel machen wir wiederum an einem Megalithenfeld halt, das uns an einen großen Friedhof erinnert. Nun kommen wir in eine ganz andere Region: Badegäste, Sandstrände, große Hotels und Massentourismus sind angesagt. Wir sind erstaunt und schauen uns an. Wieso schickt Bernd Lindstaedt uns hierher? Als erstes suchen wir unser "Hotel Bellevue" auf. Schön etwas abseits gelegen und ruhig. Nach dem Einchecken machen wir noch einen kleinen Bummel auf der Strandpromenade. Es ist Ostern und wohl auch deshalb sind sehr viele Kurzurlauber hier. Es herrscht ein Gedränge wie bei einem verkaufsoffenen Samstag bei uns zu Hause. Ein Schloss auf der anderen Seite des Ortes erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit. Wie können wir dieses Schloss am besten auf Film respektive Chip bannen!? 20:00 Uhr ist Nouvelle Cuisine angesagt, wieder einmal sehr formidabel. Mit einem Absacker beenden wir den Tag.

Nacht in Quiberon

10. Tag, 18.4.06
Unser heutiges Ziel Auray gehört zu den beliebtesten Orten der südlichen Bretagne. Am linken Ufer des Loch erhebt sich die mittelalterliche Oberstadt, am rechten Ufer verbindet das malerische Hafenviertel St-Goustan maritime Vergangenheit mit moderner Kunst und guter Küche. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Der erste Tag, an dem wir nicht ausschließlich Steinen und Felsen fotografieren, sondern auch Land und Leute. Am Nachmittag fahren wir noch auf die Halbinsel St. Cado. Genau das richtige für Romantiker. Das von Bernd Lindstaedt für das Workshopheft fotografierte blaue Haus auf einer vorgelagerten kleinen Insel wird für uns eine richtige Herausforderung, da jeder es genauso wie der große Meister ablichten möchte. Nach dem Abendessen, gegen 21:00 Uhr, positionieren wir uns - nahe unserem Hotel - zwischen den Felsen am Strand von Quiberon, um die Stadtansicht und das Schloss auf der anderen Seite mit dem letzten Licht einzufangen. Nun hat es Lena zum zweiten Mal erwischt. "Montezumas Rache" hat erneut zugeschlagen. Sie bleibt im Bett und wird mit Tee und Zwieback versorgt. Völlig erschöpft fallen wir gegen 23:00 Uhr ins Bett.

Marktauslage

11. Tag, 19.4.06
Schon unser letzter Tag! Lena bleibt sicherheitshalber im Hotel. Wir beschließen beim Frühstück, es heute etwas ruhiger angehen zu lassen. Also stellen wir unsere Autos im absoluten Parkverbot ab, um bei dramatischer Bewölkung einen guten Blick auf das Schloss von Quiberon zu ergattern. Keine Polizei, gut gegangen! Weiter geht es nach Carnac. Eine nicht sehr attraktive Stadt, aber mit einem Wochenmarkt, der jeden Mittwoch und Sonntag stattfindet. Hier versuchen wir, Eindrücke einzufangen, mit mehr oder weniger Erfolg, da die Besitzer der Marktstände nicht immer kooperativ sind. Gegen 13:30 Uhr fahren wir zurück ins Hotel. Um 16:00 Uhr verabreden wir uns, nochmals an der Strandpromenade entlang zu laufen und ein bisschen zu fotografieren. Bei einem Kaffee lassen wir es uns gut gehen. Jürgen hat heute Geburtstag, 58 Jahre ist der Mann! Alles Gute für die zweite Lebenshälfte! Nach dem Abendessen versuchen wir ein letztes Mal, am Strand bei Restlicht die Skyline von Quiberon festzuhalten. Ein Absacker bleibt uns verwehrt, da der Ober das Weite sucht. Vorsaison!

Felsenschloß

12. Tag, 20.4.06
9:30 Uhr ist endgültig Abfahrt. Ca 1.500 Km Heimfahrt liegen vor uns. Wir fahren den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind. Ein letztes Mal können wir unterwegs Mont St. Michel von der Autobahn aus sehen. Benzinsorgen, treiben mir kurz vor Belgien nochmals Schweißperlen auf die Stirn. Mit dem letzten Tropfen erreichen wir eine Tankstelle, gut gegangen! Am Rastplatz Frechen nehmen wir Helmut wieder auf, der Karl-Heinz während der gesamten Tour in seinem Wagen begleitet hat und verabschieden uns von Karl-Heinz. Staumeldungen zwingen uns, eine andere Strecke zu wählen. Um 20:30 Uhr liefern wir Jürgen und Lena wohlbehalten in Olfen ab. Helmut verabschiede ich 20:45 Uhr in Selm. Ich komme gegen 21:00 Uhr zu Hause an, völlig erschöpft, aber zufrieden. Nach einem Kurzbericht an meine Frau falle ich todmüde ins Bett.

Megalithen

Fazit:
Ca. 3.300 km in 11 Tagen. Nicht wenig! Dafür viele herrliche Eindrücke und die Erkenntnis, dass die Bretagne nicht nur aus Steinen besteht! Die Fotoreise ist jetzt schon zu einem bleibenden Erlebnis geworden. An dieser Stelle nochmals Dank an unseren verstorbenen Fotofreund und Mentor Bernd Lindstaedt, der die Tour ausgezeichnet organisiert hatte, dann aber kurz vor Reisebeginn plötzlich verstarb. Er hatte uns quasi als Vermächtnis ein perfektes gebundenes Reisebegleitheft hinterlassen, und wir haben uns ganz an dieses Konzept gehalten. Dank auch an meinen Freund Helmut Puschmann, der die Hotelreservierungen besorgt hat. Ohne ihn und seine Französischkenntnisse hätten wir es vielerorts mit der Verständigung schwer gehabt.

Fotos und Text: Bernd Bürger, 59379 Selm, An den Heuwiesen 11a,
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