Paul Simon: Graceland

Paul Simons Meisterwerk Graceland ist eine der ersten Produktionen überhaupt, die mit dem später oft verwendete Etikett "Weltmusik" geschmückt wurden. Der 1986 erschienene geniale Meilenstein wird auch noch künftige Generationen begeistern und gehört unbedingt in jede Sammlung der 100 besten Rock-Platten aller Zeiten.
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Die Songs wurden mit südafrikanischen Musikern in deren Heimatland aufgenommen und später in New York mit Hilfe von Los Lobos, Linda Ronstadt und den Everly Brothers fertiggestellt. Südafrika war 1986 wegen seiner regierungsamtlichen rassistischen "Apartheid-Politik" ein für Amerikaner "verbotenes Land", was Paul Simon und seinem dortigen Engagement Vorwürfe und Kritik von allen Seiten eingebracht hat. Das ist mittlerweile vergessen. Die damalige politische Dimension ist 25 Jahre später nur noch von historischem Interesse. Man kann aber genau diesen Bezug an Hand der Texte noch heute nachvollziehen. Den Grammy für dieses Werk hat Paul Simon nach anfänglichem Boykott dann übrigens doch noch erhalten. Ausgezeichnet wurde damit die überragende und zeitlose Musik, eine Verschmelzung afrikanischer Rhythmen, Harmonien und Melodien mit amerikanischem Folk-Rock.

Für mich sind die Höhepunkte der mit Ladysmith Black Mambazo eingespielte Titel "Diamonds on the soles of her shoes" und das reine Vokalstück "Homeless". Aber auch sonst gibt es keinen schwachen Song, jeder Hörer wird seine eigenen Favoriten wählen. Kein Titel gleicht dem anderen, trotzdem und trotz verschiedenster raffinierter Arrangements wirkt die gesamte Produktion absolut homogen. Mit Graceland hat Paul Simon ganz unzweifelhaft der afrikanischen Musik zum Durchbruch verholfen, und einige seiner damaligen Mitstreiter (z.B. auch Youssou N'Dour) sind in der Folge selbst zu Stars geworden.

Erwähnenswert sind das immer wieder einfallende wunderbare Akkordeon, die traumhaften Basslinien und das rhythmisch-vertrackte Schlagzeug, aber auch die exzellente Aufnahmequalität, für die Tontechniker Roy Halee verantwortlich zeichnet. Sowohl die LP als auch die remasterte CD taugen zu Hörproben und Vergleichstests von Elektronik-Ketten und Lautsprechern.